11 Dinge, die eine Brasilianerin über Hamburg denkt

© Hanna Andresen

Micheli Zamarchi kommt ursprünglich aus Brasilien. Genauer gesagt aus dem kleinen Dorf Santana do Livramento im Süden an der Grenze zu Uruguay. Bevor sie im September 2015 zu ihrem Freund nach Hamburg zog, lebte sie in Köln. Die 26-Jährige kann also aus mittlerweile mehr als einjähriger Erfahrung sagen, was ihr an Hamburg gefällt und was vielleicht weniger.

1. „Hamburg ist viel schöner als Köln“

Okay, der Dom ist vielleicht beeindruckender als der Michel. Insgesamt schneidet Hamburg aber besser ab, wenn es um die Architektur geht, findet Micheli. Aussehen ist zwar nicht alles, aber dennoch: ein reizendes Kompliment.

2. „Mehr Grün als in meiner Heimat“

Verglichen mit ihrer Heimat sei die Hansestadt viel grüner. Das können wir ja kaum glauben, aber für eine Großstadt ist Hamburg wirklich mit sehr vielen grünen Flächen gesegnet. Der riesige Stadtpark, Planten und Blomen, Schanzenpark, Walter-Möller Park, Wohler Park, Eimsbütteler Park, Eppendorfer Park, Kellinghusen Park, Hayns Park, Hammer Park, Jacobipark, Jenischpark und und und ...

3. Freundliche Menschen in der Behörde

Micheli muss regelmäßig zur Ausländerbehörde, um ihr Visum verlängern zu lassen. Keine schöne Angelegenheit, sagt sie. Doch etwas Gutes hat die Behörde hier in Hamburg: Die Mitarbeiter seien viel freundlicher als ihre Kollegen in Köln. Woran mag das wohl liegen?

4. „Die Hamburger fordern meine Geduld“

„Ich bin alles andere als zurückhaltend und überhaupt nicht geduldig“, sagt Micheli. Da die Menschen hier im Norden jedoch etwas länger brauchen, um aufzutauen, wird Michelis Geduld häufig auf die Probe gestellt. „Ich arbeite also an meiner Geduld und lasse mich auch gerne von der nordischen Art überraschen.“ Und wenn die Hamburger nicht für Überraschungen gut sind, na wer denn dann?

5. Die Nähe zum Strand

Der Sommer ist gerade wirklich weit entfernt, doch auf Strandpauli und den Elbstrand freut Micheli sich jetzt schon wieder. Chillen in der Sonne, gute Mucke, Sand – was will man mehr? Nur ein Wunsch: Sommerliche Temperaturen im Sommer und das mal über eine längere Periode hinweg. So wie früher in den Sommerferien – da hat die Sonne einfach sechs Wochen lang gestrahlt. Also, gefühlt zumindest.

6. Fisch im Brötchen

Zu einem Spaziergang am Hafen, gehört ein Fischbrötchen einfach dazu. Micheli hat diese norddeutsche Delikatesse vor ihrer Hamburgzeit nur noch nie gegessen. Hier ist sie dann so richtig auf den Geschmack gekommen. Heute weiß sie aus eigener Erfahrung auch, dass die Möwen auf Fischbrötchen lauern und diese einem auch gerne mal wegschnappen. Also, Augen auf und guten Hunger!

7. „Die Kälte ist furchtbar“

Schon im Oktober sitzt Micheli mir bibbernd gegenüber. Die Arme. „Während des ersten Winters hier in Hamburg war ich bestimmt fünf Mal erkältet.“ Und nun ist der nächste Winter schon im Anmarsch. Hoffentlich haben sich Michelis Abwehrkräfte schon eingenordet.

8. Rauf aufs Rad

So viel Rad, wie Micheli hier in Hamburg fährt, ist sie nirgendwo gefahren. „Ich Brasilien ist es einfach nicht normal Fahrrad zu fahren. Und in Köln habe ich mich vor den Straßenbahnen gefürchtet – die drängen einen einfach weg und sind laut.“ Und auch wenn Hamburg nicht unbedingt als die Fahrradstadt gilt, so radelt Micheli hier sehr gerne durch die Gegend. Wenn Freunde aus der Heimat zu Besuch sind und versuchen auf zwei Rädern vorwärts zu kommen, hat Micheli auch wieder was zum Lachen.  So ein bisschen Schadenfreude ist schon okay.

9. Zum ersten Mal im Musical

Ja, Hamburg ist die Stadt der Musicals. Viele Menschen reisen extra an, um eines zu besuchen. Micheli hat das Phantom der Oper und Aladdin gesehen und ist bis heute begeistert. Da ist sie einigen Hamburgern bestimmt zwei Schritte voraus. Wir haben die Musicals wie „König der Löwen“, „Das Wunder von Bern“ und „Heiße Ecke“direkt vor der Tür. Doch das ist das Problem: Theoretisch könnten wir jederzeit hin, machen es nur nicht.

10. „Ich hab genug von den Ranzschuppen“

So oft geht Micheli gar nicht feiern. Doch eines steht fest: „Ich will mal so richtig schick Party machen.“ Lokale wie die Barbarabar oder den Sommersalon mag die Brasilianerin, aber wirklich rausputzen muss man sich dafür nicht. Als Alternative käme Micheli eine „schicki-micki-Partynacht“ also gerade recht. Na dann los – Hamburg hat so einige Clubs über den Dächern der Stadt zu bieten. Zwar sind die Preise in solchen Clubs ebenso in die Höhe geschossen, doch „schicki-micki“ kostet eben auch etwas mehr.

11. „Ich liebe die riesigen alten Stadtvillen“

Oh ja. Ich weiß genau, was Micheli meint. Wenn man im Dunkeln an den hübschen Jugendstil-Häusern vorbeispaziert, kann man einfach nicht anders als durch die hell erleuchteten Fenster zu schauen. Diese hohen Decken, der hübsche Stuck, riesige Bücherregale – man möchte am liebsten klingeln und sich dazugesellen. Doch das macht man sowieso nicht. Also bleiben wir lieber draußen stehen.

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