Gefahrengebiete & andere Hamburgensien
Wilde Zeiten waren das vor zwei Jahren in Hamburg. Die Flora und die Esso-Häuser kämpften gegen Investoren, die Lampedusa-Flüchtlinge und mit ihnen viele Helfer um ein Bleiberecht. Und weil alles irgendwie zusammen fiel und die Demonstrationen sich mehrten, fühlte sich die Hamburger Politik bedroht.
Der Regisseur Rasmus Gerlach hat in seinem Dokumentarfilm „Gefahrengebiete & andere Hamburgensien“ den ganzen Irrsinn dieser Tage festgehalten: existenzielle Probleme, polizeiliche Härte und Menschen, die ihren Humor dennoch nicht verloren haben. Er zeigt, die Seite der Aktivisten und Ex-Bewohner der Esso-Häuser ebenso deutlich wie die, der Investoren. Abgesehen von persönlichen Aspekten, die der Film beleuchtet, liegt der andere Schwerpunkt auf der Auseinandersetzung um die Gefahrengebiete, die die Hamburger Polizei im Januar 2014 für einige Tage einrichtete.
Besonders interessant ist der Dokumentarfilm auch deshalb, weil Gerlach bei den Dreharbeiten des türkischen Senders TRT zu den Geschehnissen im Januar 2014 mitgefilmt hat und es deshalb schafft, die Perspektive eines Aussenstehenden einzunehmen. Das macht „Gefahrengebiete & andere Hamburgensien“ auch für nicht-Hamburger verständlich und schafft gleichzeitig ein filmisches Zeugnis neuester stadtpolitischer Geschichte Hamburgs.
Heute Abend gibt es im Filmraum um 18 Uhr und 21 Uhr eine Vorführung des Dokumentarfilms. Wer das verpasst hat am 24.03. im Metropolis Kino, am 31.03. im Café Knallhart und am 13.04. in der Roten Flora nochmal die Chance. Wer das verpasst muss schon etwas weiter fahren, um am 24. März auf dem Maifest der Alternative in Lübeck dabei zu sein.
Dokumentarfilm: Gefahrengebiete & andere Hamburgensien | Filmraum | Müggenkampstraße 43 | Beginn: 18:00 Uhr und 20:00 Uhr | Eintritt: 5 Euro