11 Dinge, die dich als Nicht-Hamburger irritieren

© Sarah Schafer

1. Die Reeperbahn

Eine einfache Frage: Was zur Hölle soll das? Eine viel zu breite, zu grell beleuchtete Straße voller Bullen, Touris und Jungesellenabschiede. Was früher mal cool war, ist heute höchstens als Hamburgers Ballermann bekannt. Da seid ihr stolz drauf, liebe Hamburger? Bitte nicht. Handhabt das doch wie die Spanier. Die haben Malle und Llorett de Mar und sprechen davon auch nicht in die ganze Zeit.

Das beste, was dir passieren kann: Du landest nach einem Vollsuff bei Kentucky Fried Chicken.

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2. Die Mönckebergstraße

Kann man da einen tiefen Graben drum bauen? Rein kommt nur, wer den „Ich lass mich abziehen-Ausweis“ dabei hat. 

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3. Hamburg is ne super Stadt für Konzerte

Sicher, Konzerte sind toll. Auch Hamburg beheimatet neben unfamosen Indie-Garagenbands regelmäßig große Kassenfüller wie Adele oder Rihanna. Nur: Das kann jede andere Stadt auch, die mehr als 500.000 Einwohner hat. Und sind wir mal ehrlich, das Molotow alleine kann auch nicht wettmachen, was Berlin als kulturelles Herz der Republik ausmacht. Die Hamburger Schule ist tot, wann kapiert ihr das?

4. Der Hamburger Hafen ist Kult

Ja.  Kult - gibt’s halt auch schon ewig. Was genau daran schön sein soll, auf einen riesigen Containerberg zu starren, der von ein paar Monster-Kränen gesäumt wird? Geschenkt.

5. In der Schanze geht immer was

Das Hauptziel für Hipster-Touris aus den Kleinstädten dieser Republik gilt hier wieder was. Da sind die Wände vollgesprüht und beklebt, am S-Bahnhof steigen viele Menschen aus und es gibt doch tatsächlich geile Bars. Das klingt alles wunderbar, doch in der allabendlichen Realität fühlt sich die Schanze eher an wie ein Marktplatz an Fasching: Du kommst nirgends mehr rein, alles ist voll und da die Schanze so verdammt klein ist, hast du keine Ausweichmöglichkeiten.

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6. Dieser Lokalpatriotismus

Hamburg ist eine schöne Stadt, ja. Sie ist weniger versifft als Berlin, nicht so spießig wie München und die Leute sind nicht so so eingebildet wie in Paris. Allerdings ist Hamburg eben auch eine Stadt, in der es meistens regnet, die Leute weniger Unternehmungsgeist haben und die Hälfte des Jahres einer „Ich geh nicht aus dem Haus“-Depression verfallen. Warum nochmal feiert ihr diese Stadt so sehr?

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7. Gardinenkneipen sind der Shit

Nein, ganz einfach nein. Warum? Weil du eine verdammte Gasmaske brauchst, um in diesen Kneipen länger als fünf Minuten atmen zu können. Ich bin selbst Profi-Raucher und kann nicht nachvollziehen, warum diese Kneipen den Begriff „Lüften“ nicht in ihren Sprachgebrauch aufgenommen haben. Hängt wahrscheinlich mit der Grunddepression dieser Stadt zusammen, da macht es einem nichts mehr aus, bei einem Kneipenbesuch fünf Lebensjahre im Aschenbecher liegen zu lassen.

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 8. Das Einwanderungsparadoxon

Hamburg ist eine weltoffene Stadt, was seitens diverser stadtnaher PR-Agenturen auch immer wieder gerne betont wird. Politisch steht man links - meistens. Trotzdem. Für echte, “altbackene” Hamburger gilt immer noch die Formel: “Nur wer in der dritten Generation hier lebt, ist wahrer Hamburger.” Wie bitte? In der dritten Generation? 52% der in Hamburg lebenden Menschen stammen nicht aus Hamburg. Wenn das alles keine Hamburger sind, wer dann?

9. Rolltreppen

Rolltreppen sind deshalb praktisch, weil man auf ihnen doppelt so schnell voran kommt wie auf der statischen Version. Im Kaufhaus oder im Freizeitpark mag es egal sein, wenn man die Rolltreppe als Verschnaufpause nutzt und sich dabei auf der Stufe breit macht. An öffentlichen Orten hat man sich verdammt nochmal auf die rechte Seite zu stellen, wenn man nicht weitergeht. Scheinbar ist dieses System in allen Großstädten dieser Welt angekommen - außer in Hamburg. Der Grund? Siehe Punkt 8. Außerdem befinden sich die Rolltreppen auf der falschen Seite. #justsayin

10. Franzbrötchen

Wer Franzbrötchen mag, hat vermutlich noch nie was von Croissants gehört. Mit Zucker verklebt, schmecken sie spätestens eine Stunde nach dem Kauf wie in Billighonig eingelegtes Brot. Die Entstehungsgeschichte der Franzbrötchen stelle ich mir so vor: Ein mittelmäßig begabter französischer Bäcker lässt beim Überqueren der Straße ein etwas zu süß geratenes Croissant fallen. Auto kommt und rollt das Hörnchen platt. Der Bäcker hebt das Ding auf, schenkt es nem Straßenjungen, der das Ding mega lecker findet, weil er seit Tagen nichts gegessen hat. Zack, feddich ist: das Franzbrötchen.

Ein von Nina Reddemann (@ninare) gepostetes Foto am

11. Möwen

Möwen, so behaupten zumindest die Hamburger, sind die besseren Tauben. Dass die Viecher ähnlich viel Dreck und nervtötende Geräusche machen wie die fliegenden Ratten, wird bei den hübsch lackierten Ansichtskarten, die du alle vier Monate mal nach Hause schickst, gern vergessen. Don’t feed the Möwen.

 


Fotos: Titelbild © Sarah Schafer / Kräne: © Frau Jule

 

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