Artvergnügen # 2 – 11 Ausstellungen, die ihr diesen September nicht verpassen solltet
Der Sommer neigt sich dem Ende zu und wir bewegen uns langsam, aber sicher auf den Herbst zu. Bald wird es stürmisch und regnerisch und dann könnt ihr euch mit Kunst und noch mal Kunst die Zeit vertreiben. Wir haben für euch elf Ausstellungstipps zusammengestellt, die euch die herbstliche Zeit versüßen werden.
1 Raymond Pettibon: Homo Americanus – Sammlung Falckenberg
In der Sammlung Falkenberg ist noch bis zum 11. September die Ausstellung Raymond Pettibon – Homo Americanus zu sehen. Es sind mehr al 1200 Werke zu sehen. Die von Dr. Ulrich Loock für die Deichtorhallen kuratierte Ausstellung zeigt Raymond Pettibon als Mythologen, der die prägenden Narrative der amerikanischen Kultur von Woodstock über die Präsidentschaften bis zum Krieg gegen den Terrorismus aufgreift und unterläuft. Sein Mittel sind Zeichnungen, in denen er Bild und Text uneinheitlich miteinander verbindet. Seit Ende der 1970er Jahre dürfte er etwa 20.000 Werke geschaffen haben.
Die Ausstellung kann nur mit einer gebuchten Führung besichtigt werden, oder ihr macht euch diesen Sonntag auf nach Harburg, denn jeden ersten Sonntag im Montag kann die Sammlung Falckenberg zwischen 12 und 17 Uhr besichtigt werden.
2 Hamburgs Heads und Hats – Hutladen Falkenhagen
Die Fotoausstellung Heads and Hats findet zum 100 jährigen Jubiläum des Hutladens Falkenhagen statt. Der Künstler Tom Roeler hat fünf Jahre, 50 Personen und ihre Hüte auf Hamburgs Straßen porträtiert. Am 2. September findet die Vernissage im festlichen Rahmen mit Drinks und Häppchen statt. Wer mehr über die Geschichten der Hüte erfahren möchte sollte sich diese Ausstellung nicht entgehen lassen.
3 Sneaker: Design für schnelle Füße – Museum für Kunst und Gewerbe
Die Sonderausstellung zeigt die kulturhistorische Entwicklung vom alltagstauglichen Turnschuh zum Trendteil der hippen Modeopfer der letzten 30 Jahre. Die Ausstellung vermittelt mit 250 Objekten, darunter 120 berühmte und begehrte Paare, einen Einblick, wie der Turnschuh den Durchbruch in die Alltagskultur der Großstädter schaffte und für jeden ein Must-Have wurde und untersucht das Objekt unter verschiedenen Blickwinkeln. Vom Design bis zur Sammelszene wird alles behandelt.
4 Entscheiden: Eine Ausstellung über das Leben im Supermarkt der Möglichkeiten – Museum der Arbeit
An alle Entscheidungsunfreudigen und Hin- und Herdenker, die interaktive Ausstellung „Entscheiden“ präsentiert euch ab dem 26. August einen Supermarkt der Möglichkeiten. Hier könnt ihr über euer persönliches Entscheidungsverhalten nachdenken. Auf einem Rundgang durch eine Welt, in der alles möglich scheint, aber wenig sicher ist, setzt ihr euch mit Fragen verschiedenster Lebensbereiche auseinander, die jeden von uns kontinuierlich beschäftigen. Also wenn ihr Unterstützung in Entscheidungsfindungen braucht oder euch damit auseinandersetzen wollt, was wir jeden Tag alles zu entscheiden haben, dann ist die Ausstellung „Entscheiden“ genau das richtige für euch.
5 Manet – Sehen: Der Blick der Moderne – Kunsthalle
Die Ausstellung zeigt Werke des Künstlers Édouard Manets (1832-1883), einer der bedeutendsten Künstler der Moderne. Mit seinem Stil revolutionierte er die moderne Malerei. Seine Gemälde schmücken im 19. Jahrhundert die Pariser Salons und wurden zu Publikumsmagneten, welche gleichzeitig Proteststürme auslösten. Das lag vor allem an seiner malerischen Strategie, mit bisher unbekannter Direktheit ein spannungsvolles Verhältnis zwischen den Personen im Bild und den Betrachtern herzustellen. Diese bisweilen direkte Ansprache des Betrachters fasziniert bis heute. Manets Gemälde verdeutlichen, wie sich das Sehen in der Öffentlichkeit der modernen Metropole Paris seit den 1860er-Jahren unaufhaltsam verändert – ein Wandel, den Manet und seine Zeitgenossen in ihrer Kunst pointiert zum Thema machten.
6 Visual Leader: Das Beste aus Zeitungen, Zeitschriften und Internet – Deichtorhallen
Ein Jahr kann so schnell vergehen und somit heißt es, dass die Preisträger des LeadAwards im Haus der Photographie in den Deichtorhallen gezeigt werden. Im Fokus dieser Ausstellung stehen Fotoserien, Magazinstrecken, Zeitungsbeiträge, Werbekampagnen und Websites. Die besten Publikationen aus den letzten 12 Monaten werden hier gezeigt. Der Schwerpunkt liegt dieses Jahr auf den Foto-Reportagen aus den vielen Krisengebieten der Welt. Bilder von Flüchtlingen auf ihrer Völkerwanderung nach Europa waren ein oft fotografiertes Motiv. Gefahren, Gewalt und Strapazen - all das wird dem Betrachter vor Augen geführt.
7 Cäsar Pinnau: Zum Werk eines umstrittenen Architekten
Das Werk des Architekten Cäsar Pianaus ist vielseitig und international vertreten. Dennoch wurde ihm und sein Werk bisher in der Kunst wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Das hängt mit seinem Wirken in der NS Zeit zusammen. Unter anderem wirkte er an der Innengestaltung der Reichskanzlei und an den städtebaulichen Planungen zur Berliner Nord-Süd-Achse unter der Leitung von Albert Speer mit.
Das Altonaer Museum widmet sich nun dem architektonischen Werk Cäsar Pinnaus und zeigt, an welchen Gebäuden in Hamburg er mitwirkte und behandelt nebenbei seine Biografische Schaffensgeschichte. Ein Muss für alle Architekturfreaks dieser Stadt.
8 Comics und Bildergeschichten – Adaption, Übertragung, künstlerische Geiselnahme
"Die Auseinandersetzung mit dem fremden Werk ist ein Umweg zur eigenen Form. Unter der Anleitung von Sascha Hommer haben StudentInnen der HAW Hamburg / Department Design kurze Comicerzählungen erstellt, die das vorgefundene Material mit den Mitteln der narrativen Zeichnung übersetzen."
Diese Ausstellung zeigt eine Auswahl, im Sommersemester entstandener Arbeiten, der HAW-Studenten. Im Fokus stehen Comics und Bildgeschichten, die erzählerisch mit medialen Mitteln arbeiten, wobei diese sich zwischen angewandten und experimentellen Ansätzen bewegen.
9 Arbeit/Freizeit bei J. Hamann: Die Sammlung Fotografie im Kontext – Museum für Kunst und Gewerbe
Das Museum für Kunst und Gewerbe hat nicht nur Sneaker im Angebot. In der Ausstellung Arbeit/Freizeit bei J. Hamann wird der Arbeitsalltag der arbeitsfreien Zeit – Freizeit gegenübergestellt. Der Fotograf J. Hamann machte sich die Gegenverhältnisse von Arbeit und Freizeit zum Motivspektrum seiner Arbeit. In der Ausstellung werden Fotos vom alltäglichen Industriealltag und als Gegenüberstellung Sportvergnügen der 20er Jahre in Hamburg gezeigt. Wer also Fotos im 20er Jahre Stil liebt und ein Interesse für das kulturelle Leben unserer Urgroßväter und -Mütter hat, sollte sich diese Ausstellung nicht entgehen lassen.
10 Kein Bier ohne Alster: Hamburg Brauhaus der Hanse – Museum für Hamburgische Geschichte
Die Ausstellung zeigt und vermittelt die kulturhistorische Bedeutung des Bieres für die Metropolentwicklung Hamburgs. Das Brauen von Bier und die Entwicklung der Stadt Hamburg sind untrennbar miteinander verbunden. Bevor sich Kaffee und Tee in unseren Alltagsgebrauch etablierten, gehörte das Bier zu den Grundnahrungsmitteln und wurde für Hamburg das wichtigste Exportprodukt im 13. Jahrhundert. Damals wie heute gehört das Bier zu unserem Alltag. Die Ausstellung zeigt und erklärt, wie sich das Bier in unseren Alltag etablieren konnte und welche Bedeutung es über die kühle und herbe Erfrischung hinaus hat.
11 Hallo Festspiel
Noch bis dieses Wochenende (04.09.16) läuft das Hallo Festspiele ein Festival rund um Kunst, Musik und Performance. Die Idee, die sich dahinter verbirgt ist ein Festival zum Mitmachen. Ihr dürft euch mit Ideen, Tat und Kraft einbringen, um an dem Prozess mit zu wirken. Das Spiel zwischen Raum und Kunst steht im Vordergrund. Raumöffnende Konzepte verwandeln das brachliegende Gelände in einen Festivalort.