St.Pauli pinkelt zurück.

Vorgestern haben wir mit großer Begeisterung von dem Video „St. Pauli pinkelt zurück“ berichtet. Eine Aktion, die angeblich von und für die Anwohner des Stadtteils war. Das jedoch ist nur die halbe Wahrheit.

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Das Video ist schon jetzt ein kleiner Hit: Anwohner wehren sich gegen die Wildpinkler der Stadt, indem sie die Häuserwände mit hydrophobem Lack versehen, der die Hinterlassenschaften der Herrschaften einfach zurücksprizen lässt. Kluge Idee, na klar, aber - wie die Taz berichtet – hinter der Aktion stecken andere Beweggründe als vermutet.

Deshalb haben wir mit der GWA gesprochen. Und plötzlich sieht die ganze Aktion schon ein bisschen anders aus. Denn dahinter steckt die IG St. Pauli. Das ist die „Interessengemeinschaft St. Pauli“. Und die will vor allem eines: den Stadtteil sauberer machen und die Besucher zu „Kunden“.

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Ein „schönes“ Beispiel dieses „sauberen“ Images war zum Beispiel die Idee, Obdachlose, die unter den Dächern der Bühnen am Spielbudenplatz schlafen wollten, mit Sprinkleranlagen zu vertreiben.

Die Privatisierung des öffentlichen Raumes, wie sie nicht nur auf dem Spielbudenplatz bereits passiert ist, sondern auch an anderen Orten in St. Pauli nimmt so immer mehr Gestalt an. Dass das natürlich auch Vorteile für die Anwohner hat, ist nicht zu bestreiten. Das langfristige Ziel dahinter (den Tourismus stärken, Besucher zu Kunden machen, alles, was nicht ins Marketing-Bild passt, vertreiben) ist jedoch mehr als fragwürdig. Die GWA jedenfalls wusste nichts von der Aktion und auch keiner der anderen Interessenverbände der Anwohner.

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Den Original-Beitrag "Verpisst euch!" könnt ihr hier lesen.

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