Fasten-Vergnügen: 5 Tage Heilfasten im Selbstversuch (1.Teil)
Neues Jahr, neuer Körper. Ja, nee, is klar. Wir kennen das ja alle mit den guten Vorsätzen und so. Nicht mehr rauchen, weniger vom Flüssigbuffet trinken, dafür mehr den Körper auf Trab bringen, endlich die eine richtige Altersvorsorge für sich finden und dann auch abschließen. Und so. Ich finde gute Vorsätze nicht in Gänze verkehrt, jedoch muss man da auch einfach realistisch bleiben und ehrlich zu sich selbst. Dennoch habe ich gleich zu Beginn in 2015 ein Experiment gewagt und zwar: Heilfasten.
Ich habe schon ein paar Mal Detox-Kuren gemacht, bei denen man gezielt auf Kohlenhydrate, jegliche tierische Produkte und alle säurehaltigen Lebensmittel verzichtet. Dabei habe ich immer gute Erfahrungen gemacht, wobei es mir ganz ehrlich auch primär darum ging, meine Lovehandles etwas zu schmälern und mich verdammt noch mal wieder in der Lieblingsjeans wohlzufühlen, und nebenbei natürlich auch meinen Körper zu entsäuern. Weg mit all den Vanillekipferl-Resten aus meinem Körper!
Vorbereitung:
Also fröhlich drauf los gefastet ?„Halt Stopp!“ Einfach mal so fasten ist absolut nicht empfehlenswert. Ich habe durch einen Tipp meiner Freundin Esther einen sehr guten Tipp für eine anleitende Seite bekommen: www.heilfastenkur.de.
Die Seite wird von einer Frau betrieben, die sich seit Jahren intensiv mit ihrer Ernährung und speziell dem Fasten auseinandersetzt. Ihre Seite gibt ganz wichtige Tipps für Menschen, die fasten wollen. In jedem Fall wird aber deutlich empfohlen, vorher einen (Fasten-)Arzt zu konsultieren. Es gibt beispielweise aber auch Menschen, die ganz klar nicht fasten sollten, wie z.B. Schwangere, Menschen mit chronischen Magenproblemen oder einer Essstörung.
Ich habe mich für Fasten nach Buchinger entschieden. Bei dieser Form darf man Säfte und Brühe zusätzlich zu Wasser und Tee trinken. Allerdings natürlich auch nicht einfach den 1,5 Liter Tetrapak-Konzentratsaft, sondern am besten frisch gepressten. Vor Beginn soll man zusätzlich einen Schontag einlegen, bei dem die Kost schon mal runtergefahren wird.
Also alles ganz genau durchlesen und dann kann es langsam losgehen!
TAG 1: Abführen und so
...oder die große Angst vorm Abführen. Sorry aber ich hab das noch nie gemacht und hatte großen Respekt davor. Schön war übrigens auch der Moment, als der Mann in der Apotheke auf meine Angabe flüsternd antwortete „zum Abführen“? Pssst. Jaa, genau. Ich kaufe ein G wie Glaubersalz. Holy shit für 3,15 €.
Ich sitze den Vormittag über da und starre auf meinen Laptop, auf dem die Heilfasten Website geöffnet ist, nebenbei trinke ich Tee und Wasser so viel es geht – ich tue mich normalerweise schwer damit genug zu trinken, daher ist das hier einer besondere Herausforderung für mich. Irgendwann kann ich dieses Döschen nicht mehr ignorieren und bereite mir nach der kleinsten Variante aus der Packungsanleitung meinen Drink zu. 3 Stunden später noch mal, das war zu wenig. Punkt. Keine weiteren Details. Außer – wenn ich das nicht gemacht hätte, würde ich in den kommenden Tagen durchdrehen vor Hunger!
Mein Highlight am Ende des ersten Tages: mein erster frisch gepresster Orangensaft. WOW schmeckt das gut. Mir gegenüber sitzt mein Freund und mümmelt ein Schwarzbrot. Ihr glaubt gar nicht, wie akribisch mir das in die Nase gekrochen ist und wie unfassbar gut das in dem Moment gerochen hat. Aber hey – wir haben hier einen Plan, Hashtag Vorsätze und so, also schnüffle ich an meinem Orangen-Grapefruit-Saft und freu mich über die neue Erfahrung. In der Nacht träume ich von einem leeren Kühlschrank: #nightmare.
TAG 2: Quetschen ist ja irgendwie auch wie Kochen.
Am Morgen bin ich richtig schlapp und gehe sehr langsam zu meiner Tee-Trink-Verabredung bei einer Freundin Zuhause. Danach kaufe ich frisches Obst und mache mir, bevor ich mit einer anderen Freundin ins Kino gehe und später noch spontan auf zwei sexy Pfefferminztees im Hummel&Quiddje an der Theke „versacke“, wieder einen frisch gepressten Saft. Dieses manuelle Ausquetschen der vielen Früchte hat tatsächlich den Effekt, als würde ich mir etwas kochen, das macht Spaß. Im Hummel &Quiddje wurden übrigens direkt vor meiner Nase leckere Käseplatten vorbereitet, so mit allem Drum und Dran und Feigensenf und so. Aber erstaunlicherweise lässt mich das kalt!
TAG 3: Statt Frühstück Kreislauf - auch super.
Heute ist Sonntag. Mein Lieblingstag. Normalerweise würde ich jetzt in die Küche huschen, Eier kochen, Brötchen aufbacken, Kakao und Saft einschenken und alles auf einem Tablett für Frühstück im Bett anrichten. Normalerweise. Heute habe ich zum Frühstück gesalzene Kreislaufprobleme und mein Freund muss mir eine Kanne Tee ans Bett bringen. So sieht’s aus. Nachdem mein Flüssigkeitshaushalt dann aber wieder hergestellt ist, geht es mir besser. Später wage ich mich dann zu einem Basenbad in die Wanne. Das tut gut aber das Wasser mit normaler Badetemperatur kommt mir an dem geschwächten Körper heißer vor denn je. Danach gibt’s direkt eine Gesichtsmaske. Und dann ein nicht vermeidbares Nickerchen im Bademantel.
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Das war Teil 1 von Ullis Fastenvergnügen. Morgen geht es weiter mit Teil 2. Und der großen Frage: Hat die ganze Quälerei jetzt eigentlich was gebracht?