„Abend-Land“ Eine Fotostrecke über die Flüchtlingsunterkünfte in Hamburg
Der Fotograf Miguel Ferraz Araújo hat die Hamburger Flüchtlingsunterkünfte fotografiert. Die Fotostrecke „Abend-Land“ zeigt sieben Unterkünfte, angesiedelt in der Peripherie, Industrie- und Randgebieten der Hansestadt, fotografiert in der brutalen Ehrlichkeit des nächtlichen Flutscheinwerferlichts.
(Dieser Beitrag erschien zuerst bei Urbanshit, geschrieben von Rudolf Klöckner.)
Es sind kalte Orte. „Die Umzäunung, das Licht und die Wachmannschaften vermitteln den Eindruck einer ständigen Überwachung und Bedrohung.“ Dabei sind es doch genau die Orte, die Wärme und Geborgenheit ausstrahlen sollten, als Ankunftsorte in einer neuen Heimat der Asylsuchenden.
Aufgrund der angeheizten Diskussion um die Unterbringung von Flüchtlingen im Stadtteil Harvestehude habe ich die Notunterkünfte in Hamburg fotografiert. Im Klima der Angst vor Überfremdung, die ihren Ausdruck in zunehmenden Angriffen auf Asylbewerber findet, möchte ich die Orte zeigen an denen wir diese Menschen als einen Teil unserer Gesellschaft aufnehmen und willkommen heißen. Die meisten Unterkünfte stehen nicht in Wohnvierteln oder in der Innenstadt. Viele der Flüchtlingsunterkünfte liegen in der Peripherie, den Industrie- und Randgebieten ohne funktionierende Infrastruktur und grenzen die Asylsuchenden von den Wohnvierteln in der Umgebung ab. Die Umzäunung, das Licht und die Wachmannschaften vermitteln den Eindruck einer ständigen Überwachung und Bedrohung. Die künstliche Stimmung der durch Flutscheinwerfer beleuchteten Wohncontainer hat mich darauf gebracht diese nachts zu fotografieren.
Miguel Ferraz Araújo Twittern
Die Fotostrecke „Abend-Land“ ist in mehreren Nächten im Frühjahr 2015 in Hamburg entstanden.
Alle Fotos © bei Miguel Ferraz Araújo, mit freundlicher Genehmigung.