Reisevergnügen: Mit Vergnügen durch Venedig
Alle guten Dinge beginnen mit V - Vergnügen, Verreisen, Venedig! Deshalb habe ich letzte Woche für euch Hamburgs italienische Konkurrenz abgecheckt und muss sagen: Venedig, du vergnügst mich ganz schön doll.
Hand aufs Herz, wer von euch war denn noch nicht in Venedig? Du, du, du und du? Super, dann wird es jetzt spannend für euch, hier kommen nämlich die besten Tipps für günstige Flüge, eine hinreißende Unterkunft und alle anderen wichtigen Dinge, die ihr für 72 Stunden in Venedig parat haben solltet. An alle Venedigkenner unter euch sei gesagt: macht einen Rotwein auf, denkt an euren tollen Urlaub zurück und holt euch vielleicht Anregungen für den nächsten Trip nach Venezia!
Vliegen!
Für uns Hamburger gibt es nach Venedig fast immer günstige Flüge via EasyJet. Die britische Fluggesellschaft erweitert gerade ihren Standort in Hamburg und bringt euch in 1,5 Stunden nach Venedig. Wenn ihr, so wie ich, nur ein verlängertes Wochenende plant, dürfte euch das Handgepäck in jedem Fall ausreichen - ihr habt ja schließlich früher Tetris gespielt.
Vor Ort habe ich mir am Flughafen für 4 Euro die Rolling Venice-Card geholt (einzige Bedingung ist ein zartes Alter von maximal 29 Jahren), so habe ich das vergünstigte Vaporetto-Ticket und obendrein einen günstigeren Eintritt für viele Sehenswürdigkeiten bekommen, ha! Mit dem 5er Bus, nehmt auf keinen Fall den 15er Bus, glaubt mir, tut es einfach nicht, seid ihr in 20 Minuten in Venedig und könnt von hier mit dem Vaporetto weiter in die Innenstadt. Vaporettos sind übrigens die Busse des Wassers, alle 10 Minuten fahren die circa 10 Linien, um euch superschnell und mit bester Aussicht zu allen Zielen der Stadt zu bringen.
Verflixt gut untergekommen!
Ich muss euch sagen, ich bin immer noch verliebt, wirklich, sehr doll. Die Linie 4.1 fährt nämlich in 20 Minuten vom Bahnhof zum Generator Hostel (Haltestelle Zitelle) auf die Insel Giudecca. Das ist schon mal praktisch. Viel praktischer ist allerdings, das man nur eine Haltestelle vom Markusplatz entfernt ist. Supertoll, oder? Und am allertollsten sind die Preise, wirklich! Über booking.com habe ich für das Doppelzimmer mit eigenem Bad und unübertrefflichem Ausblick auf den Kanal nur 40 Euro pro Person bezahlt. Das ganze Hostel ist ein großes Wohn-Kinderzimmer und hat auch noch gutes Frühstück im Angebot. Das Generator bietet auch sonst jede Menge Snacks und Gerichte an, die ihr 24/7 bestellen könnt. Empfehlen kann ich euch die Sandwiches mit Salat, das Rührei mit Bacon <3 und natürlich den Campari Spritz.
Generator Hostel Venedig
Voll gutes Essen!
V steht hier nicht nur für vorzüglich, sondern auch für verdammt teuer. Da ich mich aber nicht nur von Luft, Liebe und Rührei ernähren mag (neige bei Mangelernährung zu latent schlechter Laune), habe ich für euch ein wirklich wirklich schönes Restaurant gefunden: das Bacaromi ist am anderen Ende von Giudecca, so dass ich vom Generator aus in 15 Minuten die gesamte Insel gesehen habe. Ich mag es gemütlich und freundlich, mit guten Drinks und wirklich gutem Essen - all das kommt im Bacaromi zusammen. Ihr Lieben, lasst euch eins gesagt sein: teilt die Gerichte, so könnt ihr mehr ausprobieren, werdet auf jeden Fall satt und habt noch Geld für die nächsten Tage. Ganz unbedingt müsst ihr die Cicchetti probieren, das sind venezianische Vorspeisen, die ganz klasse schmecken.
Bacaromi
Vanille? Schoko? Café!
Solange man den Espresso im Stehen trinkt, ist er in Venedig bezahlbar. Solltet ihr euch setzen wollen, gibt es noch eine Servicegebühr oder auch eine Musikgebühr obendrauf. Ganz schön frech und trotzdem mag ich euch das Café Florian nicht vorenthalten. Es ist das wirklich schönste Café am Markusplatz und wird von einer eigenen Kapelle (!) bespielt. Ich habe aus Kostengründen auf Kuchen verzichtet (den gibt es auch viel günstiger im Generator) und mir bei einem Kakao das Treiben auf dem Markusplatz angeschaut. In der Werbung für eine bekannte Kreditkarte müsste ich nun sagen: unbezahlbar!
Café Florian
Ich bin nicht so ein Koffeinjunkie, Schokolade hält mich auch wach. Auf Dorsoduro (unten mehr) habe ich zufällig mein Puderzucker-Wunderland gefunden: die Chocolaterie VizioVirtù! Schon allein dieses Schaufenster, schaut es euch doch nur an, und der Geruch beim Öffnen der Tür verursachen Karies, also genau das richtige für mich und die Zuckerschnecken unter euch.
Chocolaterie VizioVirtù
Veiern!
Hier wird es ein bisschen tricky, denn so richtige Partypeople sind die Venezianer nicht. Leckere und bezahlbare Drinks mit Wishlist-DJ gibt es jeden Freitag im Generator. Viele Einheimische habe ich dabei nicht getroffen, dafür aber um so mehr Europäer und Amerikaner, dir mir viel über ihre Reisegeschichten, Hostelstorys und andern Quatsch erzählt haben. Rund um die Piazza Margherita auf Dorsoduro gibt es viele Osterias mit leckeren Weinen und toller Antipasti, damit vertreiben die Venezianer sich nämlich ihre Abende. Hier habe ich es mir in der Osteria alla Bifora gemütlich gemacht, nachdem ich auf dem Weg zur Piazza an der Cantinone Gia’ Schiavi vorbei gekommen bin, einem kleinen Lokal, in dem es scheinbar unendlich viel Weine und Häppchen gibt.
Osteria alla Bifora
Cantinone Gia’ Schiavi
Viel zu sehen!
Einmal bin ich in meinen Urlaub am Wochenende im Winter sogar richtig früh aufgestanden. Es hat sich auch gelohnt, muss ich euch sagen, so ein Markusplatz ist am schönsten bei Sonnenaufgang und ohne viele Menschen anzuschauen! Außerdem ist dann auch die Basilika noch leer und ich kam ohne langes Anstehen auf dem Kampanile, um mir einen ziemlich guten Überblick über Venedig verschaffen zu können.
Markusplatz
Wenn ihr der englischen Sprache und dem großen und weiten Internet mächtig seid, könnt ihr euch 48 Stunden im Voraus Karten für eine ziemlich tolle Führung im Dogenpalast reservieren. Mit der - dingdingding - Rolling Venice-Card gibt es die Führung für 16 Euro, den Eintritt in den Dogenpalast inbegriffen. Die Führung ist auf englisch, aber sehr gut verständlich. So habe ich es in Casanovas Zelle geschafft (hach!) und bin über die Seufzerbrücke gelaufen, die es sonst nur von außen zu sehen gibt. Vom Markusplatz bin ich durch die schmalen Gassen bis zur Rialtobrücke gelaufen, um von dort mit dem Vaporetto über den Canal Grande in Richtung Marktplatz zu fahren. Nach diesem Programm könnt ihr ganz offiziell sagen: Sightseeing abgehakt!
Rialtobrücke
Voll der Insider!
Dorsoduro war für mich die coolste aller Venedig-Inseln. Hier ist die Uni, das heißt, es ist günstig, günstig heißt, hier leben viele Einheimische, was wiederum bedeutet, dass man noch etwas vom „echten“ Venedig mitbekommt. Keine unzähligen Touris laufen mir über den Weg, ich muss keiner Völkerwanderungsgruppe von Asiaten mit Tablets ausweichen und der Kakao oder die Pizza kosten keine 12 Euro. Ich mag gern abseits der Touristenpfade die Orte so richtig kennen lernen, wenn ihr auch von Indiana Jones abstammt, dürfte es euch hier ziemlich gut gefallen!