Zu Tisch: Haxe
Die Küche: Nach Motto, jedes Mal anders. Dieses Mal: Saisonal & Regional.
Preis: Völlig kostenfrei, jeder kocht für jeden.
Atmosphäre und Publikum: Ganz schön unterschiedlich, aber immer nett.
Standort: Das verrate ich nicht!
Reservierung: Anmelden auf www.aufhaxe.de.
Geht es auch ohne Tiere: Na klar, ihr könnt bei der Anmeldung angeben, was ihr alles nicht so gerne zwischen den Zähnen habt.
Und so war´s:
Wo hast du gegessen? Und wieso dort?
Was denn nun? „Auf Axe sein“ oder ist doch wirklich die Haxe gemeint? Lösung B wäre wahrscheinlicher, wenn die Kochveranstaltung „Haxe“ in München gegründet worden wäre. Ist sie aber nicht. Berlin-Neukölln war Auslöser und Taufstätte des Flying Table-Events. Phillip, neu in Berlin und auf der Suche nach Bekanntschaften, dachte sich: Wieso nicht einfach fremde Menschen dazu bewegen, ungezwungen Speis und Trank zu sich zu nehmen? Gar nicht so eine schlechte Idee, so gut sogar, dass nun nicht nur in Berlin und Hamburg gehaxt wird. Auch München, Köln, Bochum usw. haben sich dem Trend angepasst und laufen zusammen durch Deutschlands Wohnungen. Erste Priorität: Neue Bekanntschaften machen. Wie das geht? Ein Abend in drei verschiedenen Wohnungen. Sechs verschiedene Menschen treffen sich in jeder Wohnung bei Vor-, Haupt- oder Nachspeise zusammen zum Essen. Am Ende des Dinners gibt es ein großes Wiedersehen mit Drinks und Feierei. Ich war bei der zweiten Hamburger Haxe dabei und habe mir für euch mal angesehen, ob es sich lohnt, beim nächsten Mal teilzunehmen.
Was kam auf den Teller und ins Glas?
Peter und seiner Freundin, eigentlich Programierer und Lehrerin, sonst Hobbykoch, habe ich als erstes getroffen. Zusammen sind wir losgezogen. Als Vorspeise ging es nach Wandsbek. Dort warteten zwei Teams auf uns. Nach der Begrüßung ging als erstes der Gin Tonic rein, dann die vom Gastgeber zubereitet Blumenkohlsuppe plus Einlage.
Jeder Haxe steht unter einem anderen Motto, dieses Mal wurde alles auf „saisonal und regional“ ausgerichtet und auch knallhart durchgezogen. Nach dem Zufallsprinzip wird auf der Internetseite der Hamburger Haxe ausgewählt, welchen Gang welches Team zubereitet. Da kann man nichts mehr dran drehen und muss sich vorher auf alle Variablen vorbereiten.
Die Blumenkohlsuppe war schnell weg und erst recht die Drinks (der eigentlich wichtigere Teil). Da die Zeit streng durchgetaktet ist, ging es hopplahop weiter nach Dulsberg. Vier neue Menschen und ein Hauptgerichtet warteten auf uns: Pasta mit Kürbis-Cabonara. Da wollte ich gar nicht wieder weg, so nett war das! Die Drinks haben ihre Wirkung gezeigt, das Essen war gut und die ersten (lustigen!) Witze kamen auf den Tisch. Aber... ihr könnt es euch denken, die Nachspeise wollte auch noch zu ihrem Recht kommen, und so ging es weiter zu Peter nach Barmbek. Honig-Parfait mit Pflaumencrumble, yummy! Rotwein und Kaffee gaben den anderen Haxlern dann noch Kraft genug, noch ein paar Bars unsicher zu machen, und mir den Rest, um vollgefuttert in die Koje zu fallen.
Satt, aber pleite?
Aber sowas von satt und das völlig kostenlos. Ok, ich hatte aber auch echt ein Glückslos gezogen, musste noch nicht mal kochen, dafür nur schreiben. Aber das mache ich ja gerne! Eigentlich bezahlt jedes Team den Einkauf für den jeweiligen Gang und ist damit dann aus dem finanziellen Schneider.
Atmosphärisch: Heiß oder Scheiß?
Die Athmosphäre ändert sich bei jedem Wechsel mit Wohnung und Gästen. Und das macht den Charme der Veranstaltung aus. Am Anfang testen sich alle noch ganz vorsichtig an die neue Stimmung heran, im Laufe des Abends läuft das aber ganz von selbst. Ich denke, deswegen wird die flüssige Nahrung auch so groß geschrieben: Alkohl als Auflockerungsmaßnahme. Frei nach dem Motto: viel hilft viel. Und am Ende tanzen alle nackig auf den Tischen (haben sie bestimmt gemacht, als ich weg war).
Ort für das erste Date oder reicht die Stimmung nur für den alljährlichen Elternbesuch?
“Auf Haxe” wäre ein super erstes Date. Du und dein Schwarm als ein Team: sofort ein Gemeinschaftsgefühl geschaffen. Wie romantisch! Ich sehe schon die fliegenden Herzchen um mich herum. Unbedingt machen!
Wie ist der Service?
Natürlich bemüht sich jeder, ein guter Gastgeber zu sein. Daher kann ich den Service nur loben, schön zu sehen, dass es so Spaß bringen kann, fremden Menschen eine Freude zu bereiten.
Gibt es noch etwas hinzuzufügen?
Am 28. November gibt es die nächste Runde. Mit Weihnachten und all diesem Kram. Ich werde wieder mitmachen, macht nämlich ziemlich hungrig! Wenn ihr auch dabei sein wollt, meldet euch einfach auf der Auf Haxe-Webseite an - und wir sehen uns vielleicht demnächst in deiner Wohnung!
