11 Gedanken, die eine Hamburgerin beim Feiern in Berlin hat

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Über die Berliner Partyszene gibt es Tausende Lieder. Sie hat ihre eigene Ideologie und ist weltweit bekannt. Man kann sie hassen oder lieben oder einfach eklig finden. Ich liebe sie, vor allem weil sie so anders als die Hamburger Clubkultur ist. Bei meinem letzten Berlintrip habe ich im Club für einen Moment mein Gehirn angeschaltet und schon kamen mir elf Gedanken.

1. Warum sehen die denn hier alle so gut aus?

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It's all about the style  – dafür steht Berlin und dafür liebe ich es. Aber: Jungs und Mädels wie könnt ihr eure ultrascharfen Klamotten in rauchige, dreckige, moderige Clubs ausführen? Ich hätte ständig Panik sie entweder zu verlieren, angekotzt zu werden oder mir ein Brandloch in das neue heiße Teil zu verpassen. Doch das scheint euch nicht zu interessieren – ihr rockt den Style!

2. Kann ich den Eintritt auch in Raten abbezahlen?

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"15 Euro bitte!" – ich greife mir kurz ans Herz und wühle mein letztes Kleingeld zusammen. Der Berliner Clubeintritt tut weh, sehr weh. Klar, das Angebot ist unbezahlbar – drei Tage Vollgas für 15 Euro ist schon ok. Aber wehe du gehst einmal aus dem Club raus und kommst zurück mit deinem Stempel vom Vortrag, dann kannst du sofort wieder blechen. Da sag nochmal einer Hamburch wär' teuer.

3. Warum haben wir solche Clubs nicht in Hamburg?

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Ich liebe die Berliner Mentalität – wenn du einen Traum hast, einfach machen! Warum schaffen wir das in Hamburg so selten? Heideglühen, Kater Blau, Sisyphos und Grießmühle ist Musik in meinen Ohren und Hamburg, du könntest auch mehr solcher Clubs aufmachen! Worauf wartest du?

4. Ich würde hier gern bei euch einziehen – geht das?

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Es wäre nicht das erste Mal, dass ich betrübt aus einem Berliner Club schlappe. Warum kann ich hier nicht einziehen? Warum kann nicht immer alles Party sein? Die Clublandschaft in Berlin verzaubert einen bis der graue, eiskalte Alltag kommt und uns von hinten packt und auf den Boden der Tatsachen zurückholt. Doch ich komme wieder – keine Frage!

5. Sollte ich den Typen mit den verdrehten Augen und der Kotze im Schoß vielleicht fragen ob er Hilfe braucht?

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Ich saß schon in Berliner Clubs und hab mich gefragt, ob mein Gegenüber überhaupt noch lebt. Aber Berlin wäre ja nicht Berlin, wenn du nicht noch einen rotziges Spruch abkriegen würdest, wenn du verantwortungsbewusst fragst "Geht's dir gut?". Deshalb: Die Berliner, die können das ab, die brauchen unsere Hilfe nicht. Und Berlin wäre ohne sie ja auch nicht Berlin.

6. Cool, ich fahr nur 45 Minuten BVG nach Hause – vielleicht schlafe ich ja ein und werde ausgeraubt

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Während ich mich in Hamburg nach dem Feiern auf mein Hollandrad schwinge und die Hein-Hoyer lang fahre immer Richtung Zuhause, rufen meine Freunde hier freudig "Oh cool, nur zwanzig Minuten Fahrt. Mega!" Und ich denke nur: Hoffentlich muss ich nicht in die BVG brechen. Hoffentlich schlaf ich nicht ein. Hoffentlich werden wir nicht ausgeraubt. Aber Hey: Big City Life.

7. "Klar, bin ständig hier!" – Bloß nicht wie ein Touri wirken

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An keinem Ort dieser Welt bin ich bemüht cool oder lässig rüberzukommen – Authentizität ist alles, Freunde! Aber dann stehe ich in der Schlange von einem angesagten Berliner Club und versuche bloß nicht wie ein Touri zu wirken, niemals. Wie uncool wäre das denn? Ich bin mindestens genauso real wie ihr alle! Hoffentlich, irgendwann.

8. Auf die Fragen des Selektors hab ich mich jetzt besser vorbereitet als auf meine mündliche Physik-Abiprüfung

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Über Selektor kann man denken was man will. Sie haben die Macht deinen Abend zum geilsten seit Jahren zu machen oder dir richtig miese Laune zu bereiten. Ab und an stellen sie dir gern vorne, vor der Tür, auf ihrem Präsentierteller selten dämliche Fragen. Die Devise ist also: Pro Club einmal die Türpolitik lesen, das Line-up der Nacht einstudieren und den Partynamen. Ich fühle mich dann wie ein schwankendes Partylexikon. Und das Wichtigste: Nie, nie, nie, niemals uncool wirken.

9. Ich möchte mich zuhause gern in ein Bad aus Desinfektionsmittel setzen

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Ich will mir eigentlich gar keine Gedanken darüber machen, mit welchen Super-Killer-Bazillen ich in einer Berliner Clubnacht in Berührung komme. Alles was ich will ist duschen, heiß duschen – im Idealfall mit Desinfektionsmittel.

10. SaSoMo: Samstag, Sonntag, Montag – habt ihr eigentlich keinen Job? Wie überlebt ihr das?

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In der Sündenstadt am Spreeufer ist immer Party. Und hell yes – I love it. Aber manches Mal packt mich die Vernunft und dann frage ich mich einfach nur noch: Samma Leute! Müsst ihr nicht arbeiten? Woher nehmt ihr das Geld für diesen Lifestyle, wenn ihr ständig in Clubs und an der Spree hängt aber, gefühlt nie arbeitet? Und esst ihr auch mal oder seid ihr nur on tour? Das Berliner Partyleben ist eben nichts für Zartbesaitete.

11. Nein Man, ich will noch nicht gehen !!

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Man kann die Berliner Nächte, Tage, Wochenenden – Partyräusche abwerten wie man möchte. Aber letzten Endes gehe ich immer mit dem Gedanken: NEIN MAN ICH WILL NOCH NICHT GEHEN ICH WILL NOCH EIN BISSCHEN TANZEN!

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