11 Buden, die auf Hamburger Weihnachtsmärkten fehlen

© Weihnachtsmarkt Osterstraße

Für die einen der süße Höhepunkt der kalten Jahreszeit, für die anderen die Zusammenkunft von grölenden Helene-Fischer-Fans. Auch wir können uns auf Hamburger Weihnachtsmärkte eine Menge anderer Stände vorstellen, als immer nur den same old Glühweinstand und Buden, die Filzhüte verkaufen. Wir haben euch einen kleinen Gedanken-Pool zusammengestellt, wie Hamburger Weihnachtsmärkte ein wenig interessanter sein könnten – natürlich nur die umsetzbaren Ideen...

1. Kotz-Koje

Wer ab 1:30 Uhr über den Weihnachtsmarkt schlendert, wird lediglich die letzten Alkohol-Leichen antreffen, falls ein Durchkommen überhaupt möglich ist: Der Weg ist zu später Stunde gepflastert mit dem Mageninhalt der hiesigen Trunkenbolde. Wem nachts nach Slalom um einen Parcours aus Erbrochenem ist, hat in Hamburg die Wahl aus über 50 Mageninhalts-Minenfeldern. Abhilfe verschafft nur die Kotz-Koje™ an jedem Ein- und Ausgang eines jeden Hamburger Weihnachtsmarktes. Hier kann man sich elegant und in guter Gesellschaft der eigenen Übelkeit entledigen. Patent beantragt.

2. (Wenigstens ein) Bierstand

Bierstand? Ja, man! Auf Weihnachtsmärkten wird so viel Glühwein (und nur Glühwein) angeboten, dass ganz Hamburg sechs Wochen lang im Dauerrausch sein müsste. Das klebrige, dampfende Zuckerzeug mag zwar die Kehle befeuchten und den Körper erwärmen, verursacht aber nach der dritten Tasse den ersten Zuckerschock und Höllenqualen am darauffolgendem Tag. Wir schaffen es doch auch auf jedem anderen Fest einen Bierwagen aufzustellen – sogar bei jeder verdammten Baumarkt-Eröffnung.

3. Ausnüchterungs-Zelt

Den meist widerlichen Geschmack des Glühweins hält viele nicht davon ab, sich den nächsten Mini-Humpen in den Rachen zu schütten. Was einmal unten ist, bleibt häufig nicht da, wo es hingehört: zusammen mit den beiden Bratwürstchen, für die du gefühlt Zwölf Euro bezahlt hast, landet das Getrunkene an irgendeinem Deko-Weihnachtsbaum am Straßenrand oder auf deiner ebenso vollgesoffenen Begleitung. Mit Vergnügen Hamburg empfiehlt: Das Ausnüchterungs-Zelt (Heimtransport auf Santas Schlitten inklusive).

4. Box-Bude

„Nein! Das war mein Glühwein!“ - „Verpiss dich, digga!“, ertönt es über einen Radius von drei Würstchenbuden des Weihnachtsmarktes auf dem Rathausmarkt. Die Fäuste fliegen so schnell, wie die Glühwein-Humpen vertilgt wurden. Da das Schlichten des Streits nach acht bis neun Glühwein eher schwer möglich ist, plädieren wir für eine Box-Bude, in der die Fehden ausgetragen werden können – nur eben mit nüchternem Schiedsrichter und Sozialarbeiter.

5. Vegetarische Essensbuden

Ein kulinarisches Trauerspiel, alle Jahre wieder: Als Vegetarier muss man sich mit überteuerten Crêpes vertrösten, während Fleischesser hier mehr Fleisch vorfinden, als im Löwenhaus des Hagenbecker Tierparks. Falafel, Handbrot oder wenigstens ’ne Portion Pommes? Muss es so kompliziert sein?

6. Apothekenzauber

Nur mal eben über den Weihnachtsmarkt schlendern, ohne was zu essen und zu trinken? Machen wir uns doch nichts vor, Weihnachtsmärkte sind zum Saufen gemacht – das ist ein ungeschriebenes Gesetz, davon kann man halten, was man will. Der Stand mit der passenden Packung Aspirin und der Halskrause, weil du vom saufenden Pöbel wieder auf die Mappe gekriegt hast, könnte um die Ecke stehen – wenn er existieren würde.

7. Internet-Insel

Gemütliches Beisammensein im Jahre 2017? Auf Hamburger Weihnachtsmärkten sowieso ein Ding der Unmöglichkeit. Wenn wir uns schon in diesem Vorhof zur Hölle treffen, dann doch wenigstens mit der Option, gedanklich jederzeit flüchten zu können. Wenn Tante Gerda und Onkel Alfred noch nach dem letzten Schrei der 60er-Jahre Ausschau halten (FILZ-HÜTE, AAAAAAHHHH), dann dürfen sie dich doch getrost im Wifi-Zelt abgeben. Das Kinderparadies für Millennials.

8. Kein-Filz-Stand

Papa kriegt zum Geburtstag ‘ne Bratwurst mit Senf, Mama den schicken Filz-Hut, den sie sich sicher schon immer gewünscht hat und für deine Freunde holst du einfach jeweils einer dieser liebevoll-gestalteten Kerzen mit Schnee- und Weihnachtsmännern drauf. Wir finden keine andere Formulierung, als die folgende: Warum gibt es auf Hamburger Weihnachtsmärkten eigentlich nur Mist zu kaufen???!!?11?!! Ändert das. Sofort.

9. Glühwein-Stand “Zum rechten Rand”

Uns sind sie schon begegnet: diese kleinen, spießigen, gehässigen Pisser, die sogar auf Weihnachtsmärkten ihre Gedanken-gewordenen BILD-Zeitungs-Überschriften an den Mann und die Frau bringen wollen. „Bald heißt das hier Wintermarkt und es gibt nur noch Döner zu fressen!“. Diese Leute würden wir gerne in eine kleine Bude einladen, in der die letzte Weihnachts-CD von Frei.Wild läuft und es Kümmerling und Korn gibt. Deutscher wird es nicht. Haut ab!

10. Das Gute-Musik-Zelt

Alle paar Minuten flüstert dir eine Frauenstimme Begriffe wie Herzbeben oder Atemlos ins Ohr, bis du merkst, dass du weder betrunken bist, noch den letzten Nerv verloren hast. Stattdessen fällt dir auf, dass Helene Fischer dich musikalisch auf Schritt und Tritt verfolgt. Wenn es nur ein Ort geben könnte, der weder Schlager-verseucht ist, noch die Techno-Version eines jeden erdenklichen Weihnachtsliedes umgibt. Äußerst bittere Angelegenheit.

11. Wichtelgeschenke-Resterampe

Du hast beim Wichteln von Astrid aus der Personalabteilung die neue Mariah Carey Weihnachts-CD ergattert? Cool, wir leiden mit dir. Bei der Wichtelgeschenke-Resterampe kannst du deinen Kram besten Gewissens abgeben. Der Erlös wird natürlich gespendet – Mariah Carey hat dadurch wenigstens einmal mit ihrer Stimme jemanden glücklich gemacht.

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