11 Radtouren in und um Hamburg

Spätestens, wenn der Frühling in unsere schöne Stadt Einzug hält, wird es Zeit, das Fahrrad aus dem Keller zu holen. Denn nichts ist schöner, als Bus und Bahn sausen zu lassen und wieder selbst den Lenker im Griff zu haben. Hamburg und das Umland bieten einfach zu viele schöne Orte, die sich am besten auf zwei Rädern erkunden lassen, um euer Fahrrad lediglich für den Weg zur Arbeit, Uni und zum Einkaufen zu nutzen. Wir haben euch elf Strecken zusammengestellt, die euch ganz andere Perspektiven auf die Stadt bieten – und um die zu schaffen, müsst ihr keine Fitnessprofis sein.

1. Im Loop nach Wilhelmsburg

Die Tour führt euch vom Alten Elbtunnel durchs urbane Hafenviertel ins industriell geprägte Wilhelmsburg. Was weit weg klingt, ist eigentlich direkt um die Ecke – nur eben auf der anderen Elbseite. Auf feinem Asphalt und mit viel Platz geht’s gen Süden, am allseits beliebten Dockville-Festival-Gelände vorbei, über den Loop zum kleinen aber feinen Inselpark. Der Loop beginnt eigentlich an der S-Bahn-Station Veddel, den ihr an dieser Stelle kreuzt. Folgt dann den blau markierten Pflastersteinen und fahrt die Schleife durch den Park mit See und Steg, steigt genau hier ab und verweilt zum Seeluft schnappen und Powerriegel futtern. Irgendwann rollst ihr genauso wieder zurück.

2. Entlang der Alster nach Ohlsdorf

Im Stadtkern Hamburgs, an der Alster am Jungfernstieg nehmt ihr Kurs gen Norden. Nach dem kleinen Stück Innenstadt-Gewusel kann auf der Radstrasse an der Außenalster erstmals Gas gegeben werden. Diese müsst ihr euch zwar paradoxerweise mit wenigen Autos teilen, allerdings fahren die hier Tempo 30 und halten sich zurück. Die schöne Alster zu eurer Rechten, streift ihr kurz das schnieke Winterhude und seid kurz danach schon in Alsterdorf, wo euch breite Alleen erwarten, die euch schnurstracks zur wunderschönen Parkanlage des Ohlsdorfer Friedhofs bringen. Hier könnt ihr einen tollen Rundkurs fahren – aber Obacht – zum schnellen Pedalieren bitte auf der Strasse bleiben und Rücksicht nehmen: Hier hat die Stille Vorfahrt.

3. Entlang der Deiche zum Zollenspieker

Diese schöne Tour startet bei den Deichtorhallen, führt über den Oberhafen am Großmarktgelände und Elbe vorbei und schickt euch ganz ohne Autoverkehr direkt zum Deich. Ab hier ist sowieso alles nur noch schön, grün und Natur pur. Schafe begleiten euch, während ihr auf dem hervorragenden Asphalt gleitet, Schäfchenwolken zieren den Himmel und vor euch liegt nichts als unendliche Weite – und der Oortkaten Badesee. Los, springt kurz rein! Der Zollenspieker ist heute aber das Ziel. Hier hört ihr auf Bauch und Beine, bestellt Kaffee und Kuchen und genießt die Aussicht auf Strand und Elbe inklusive Brise im Haar. Über die windgeschützten Dörfer parallel zur Highspeed Strecke tretet ihr dann die Rückfahrt an.

4. Von St. Pauli in den Hamburger Norden

Los geht es bei Suicycle in der Wohlwillstraße. Quer durch die Schanze, vorbei am Schlump, durch den Eppendorfer Weg führt der Weg zum Hayns Park. Über das Eppendorfer Moor fahrt ihr rund um den Flughafen, um am Coffee to Fly bei Kaffee und Kuchen den Flugzeugen beim Starten zuzusehen. Deutlich naturverbundener wird es auf dem Weg durch das Naturschutzgebiet Rotsteinmoor und auf den Wanderwegen an der Tarpenbek. Es lockt die Costa Kiesa, um die Füße abzukühlen. Im Tangstedter Forst könnt ihr euch auf frische Luft und weiche Mountainbikestrecken zum Heizen freuen. Über Duvenstedt geht es zum Müllberg in Glashütte. In luftigen 77 Metern Höhe kann man schon mal ganz entspannt den Flachmann kreisen lassen. Über die Alsterschleife führt euch der Weg zum Cafe Reinhardt in der Poppenbütteler Hauptstraße, denn hier gibt es die besten Franzbrötchen Hamburgs. Durch das Alstertal geht es wieder in die City und zurück nach St. Pauli, um die Tour mit einem Bier aus dem Kandie Shop rund zu machen.

5. Den Elbstrand entlang

Wir Hamburger*innen haben es schon gut: Mal eben aufs Rad geschwungen und schon sind wir am Strand. Ihr startet diese Bummeltour an den Landungsbrücken und folgt dem Hafen nach Westen über den Fischmarkt. Die Waterkant und die Schiffchen immer an eurer Seite steigt ihr kurze Zeit später oberhalb des Elbstrands ab, um den schönsten aller Wege schiebend dafür aber in Ruhe zu geniessen. Hier wünscht ihr euch ein Sommerdomizil, so eins wie die kleinen Häuschen, die sich hier aneinanderreihen mit Garten zum Strand, seufz... Kurz nach der berühmten Strandperle dürft ihr wieder zurück in den Sattel, rollt unter tiefsitzenden Baumwipfeln hindurch, am Anleger Teufelsbrück entlang bis nach Blankenese Strand. Und nu? Füsse in Sand, Rührei und Bratkartoffeln in der Kajüte bestellen und einen Tag am „Meer“ geniessen.

6. Durchs Alte Land zum Rosengarten

Definitiv eine der besten Touren – mit Wald, Wiesen und Wasser. Wieder sind die Landungsbrücken Startpunkt, wo ihr per Boot nach Finkenwerder übersetzt. Fängt gut an. Wird noch besser. Breite, glatte Strassen führen euch ins Alte Land, Hamburgs Naherholungsgebiet. Obstplantagen, die Elbe und Fachwerkhäuser mit Rosengarten – dein Bild für den Rest des Tages. Den etwas größeren Rosengarten, das Waldgebiet in den Harburger Bergen, wo auch Hamburgs Wildtiere zu Hause sind, durchquert ihr nach Kilometer 65 und habt hoffentlich zwischendurch gut gegessen. Ein fieser Anstieg will euch ein bisschen ärgern, Gott sei Dank endet dieser direkt im Gasthof mit Garten. Noch nie hat ein Pott Kaffee, ach – einfach alles so gut geschmeckt! Die restliche Strecke hat Mitleid mit euch  und ist flach, sodass ihr erledigt aber dauergrinsend in Finkenwerder ankommt und verdient dem Sonnenuntergang entgegen schippert.

7. Durchs Moor im Westen

Der Westen Hamburgs hat noch mehr als Strand zu bieten. Ab Altona über Bahrenfeld nach Schenefeld wird es richtig grün und ruhig, habt ihr erstmal den Stadtkern hinter euch gelassen. Zwischen Wald und Moorweide scheint das Licht golden durch, die perfekte Stimmung zum runterkommen. Ab und an ist der Weg mal etwas holprig, Natur eben – ist aber kein Problem, solange ihr euren Blick kurz von der Landschaft lösen könnt. Ihr umrandet großzügig das Naturschutzgebiet Butterbargsmoor mit Wildgehege und taucht schon bald in Sülldorf und Ottensen wieder auf.

8. Über den Deich zum Heidbergring

Was soll ich sagen, alle gute Touren führen zum Deich. Der Anfang ist der gleiche wie bei der Zollenspieker Tour, nur diesmal lasst ihr diesen rechts liegen und strampelt weiter geradeaus, geradeaus, geradeaus. Nein, ihr seid nicht falsch. Ihr wollt nach Geesthacht zum Heidbergring, wo jedes Jahr das Rad Race Last Wo/Man Standing stattfindet – ein unkommerzielles Radrennen. Dort angekommen und die Rennstrecke verinnerlicht, dreht ihr um zurück zum Kreisel und gönnt euch köstliche Pommes und Koffein auf der Ecke. Das war jetzt nötig. Anschliessend verlasst ihr den Deich gen Neuengamme und findet euch zwischen alter Holz Mühle und grasenden Kühen in Reitbrook wieder. Diese Idylle ist kaum auszuhalten. In Tatenberg angekommen erwischt euch dann der „fast Zuhause“-Gedanke. Schade.

9. Lunchride entlang der Elbe und durch Altona

Die Strecke ist perfekt geeignet für einen Lunchride oder einen gemütlich Ausflug am Wochenende, um in den Parks und an der Elbe zu verweilen. Die Tour führt euch vom Altonaer Rathaus über die Elbchaussee entlang an prunkvollen Stadtvillen und etlichen Parks, wie dem Heinepark, Donnerspark, Fischers Park, Rosengarten, Schröders Elbpark mit dem alten Schweden, dem Hindenburgpark sowie dem Jenischpark, welcher dann auch umradelt wird, um dann durch ruhige Seitenstraßen der Elbchaussee zurück durch Ottensen zu radeln. Der Hinweg geht bergab, sodass der Verkehr der Elbchaussee kein Problem darstellt. Am Jenischpark gibt es eine kleinere Steigung zu bewältigen – dafür hat man dann fast zu jeder Tageszeit Ruhe vor Autos.

10. Rund um die Norderelbe

Um den Hafen zu erkunden, muss man kein Boot nehmen: Mit dem Rad geht es von der Hafencity Universität quer durch die Hafencity zur Elbphilharmonie. Um noch mal den Mythos Hamburgs als Stadt der vielen Brücken hautnah zu spüren, überquert ihr nacheinander den Traditionsschiffhafen, Kehrwiederfleet und den Binnenhafen. Nun folgt ein entspannter Ritt entlang des Wassers bis zum Alten Elbtunnel. Hier setzt ihr über zur anderen Seite und genießt den Ausblick auf die Stadt. Doch auch der Weg verspricht noch viele Highlights. Die kleine Schleife am Klütjenfelder Hafen gibt euch einen schönen Überblick über das Treiben zu Wasser. Und wenn ihr noch nicht genug Hafenromantik getankt habt, lässt es sich am Zollhafen wunderschön über die Ballinstadt blicken. Von hier geht es über Elbbrücken und Baakenhafen wieder zurück zur Hafencity Universität.

11. Radelnd ins Naturschutzgebiet Boberg

Die Boberger Niederung mit der großen Wanderdüne ist einer der kuriosesten und schönsten Orte in Hamburg. Darum solltest ich euch genug Zeit lassen, euch auch links und rechts der Strecke umzuschauen. Ihr startet die entspannte Reise am Bahnhof Bergedorf, wo es den ersten halben Kilometer leider durch das Stadtgebiet geht. Erstes Highlight ist dann aber schon das langsame Gleiten über den Billewanderweg. Der führt euch direkt ins Naturschutzgebiet Boberg. Ohne von Autos belästig zu werden, könnt ihr ziemlich ungestört durch die Niederung fahren. Zweites Highlight der Strecke ist dann auch schon die Düne. Hier heißt es: Fahrrad wegstellen und ab in die Wüste. Der nächste Stopp ist der Boberger Kiessee, wo ihr bei gutem Wetter auch bestens baden könnt. Nach einer halben Runde um den See lohnt sich ein kurzer Blick in die St. Nikolai Kirche. Von dort aus gleitet ihr über den Billwerder Billdeich zur Haltestelle Mittlerer Landweg, wo die S-Bahn dich zurück in die City bringt.

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