Die 11 schönsten Songs über Hamburg

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Die Jungs von Waterkant Touren haben nicht nur ein feines Näschen für Hamburgs zeigenswerteste Ecken, sie haben darüber hinaus auch ein ausgezeichnetes Gehör für gute Musik. Eigentlich logisch, wenn man schließlich den ganzen Tag auf den Straßen unterwegs ist, kennt man den Soundtrack der tollsten Stadt der Welt.

Und so haben sie für uns beim Durch-Hamburg-fahren eine Liste mit den 11 schönsten Songs über Hamburg zusammengestellt. Mit dabei sind Klassiker wie die Beginner, Kettcar und Fettes Brot – Lotto King Karl hingegen fehlt ganz bewusst...

Das Ganze gibt es auch als Spotify-Playliste, leider sind dort nicht alle Songs aus unserer Liste zu finden gewesen.

Also, viel Spaß beim Reinhören und diskutieren: Welche Lieder haben wir vergessen, die unbedingt auf diese Liste gehören?

1. Tomte - Wie sieht's aus in Hamburg?

Unsere Liste startet mit dem rockig-tanzbärigen Song „Wie sieht’s aus in Hamburg?“ der grandiosen Band Tomte. Erschienen auf dem 2008er Album „Heureka“, besingt Frontmann Thees Uhlmann in dem Track die Leidenschaft und Intensität dieser wunderbaren Feiernächte in Hamburgs Kneipen – geht direkt ins Herz und von dort in die Beine. Schon die ersten Zeilen sind Zeilen für die Ewigkeit: „Wie sieht’s aus in Hamburg? / Ist das Wetter noch intensiv? / Sind die Bars noch laut wie Kriege? / Weißt du, mit wem du gestern schliefst?“

2. Bernd Begemann - Unten am Hafen

Ist so etwas wie der musikalische Papa aller Singer/Songwriter, die Hamburg in den vergangenen Jahrzehnten hervorgebracht hat. Der Mann war schon da, als alle anderen noch mit der Trommel um den Weihnachtsbaum rannten. 1987 veröffentlichte er mit seiner damaligen Band Die Antwort den Song „Unten am Hafen“, der, wie der Name schon erahnen lässt, Begemanns große Liebe zu St. Pauli, den Landungsbrücken und der Elbe beschreibt. Ein Lied wie der Fluss selbst: unaufhaltsam, aufgewühlt, zeitlos schön.

3. Beginner - City Blues

Die Beginner sind unter allen Hamburger Hip Hop-Formationen der 90er Jahre die vielleicht authentischsten. Kaum eine andere Band hat die Liebe zu ihrer Heimatstadt so treffend beschrieben wie Jan Delay, Denyo und DJ Mad. Kein Arm, der nicht bei drei in der Luft ist, wenn irgendwo auf dem Hamburger Berg mal wieder „Füchse“ aufgelegt wird. 2003 erschien ihr „City Blues“, mit dem die Beginner Hamburg ein musikalisches Denkmal setzten. Was die Stadt so einmalig macht? Diese Frage beantworten die Chef-Styler mit einer einzigen Zeile: „Denn da bei euch im Süden von der Elbe, da ist das Leben nicht dasselbe.“

4. Niels Frevert - Niendorfer Gehege

Der Song „Niendorfer Gehege“ (2008) von Niels Frevert beschreibt Hamburgs Schönheit eher indirekt und aus einem melancholischen Blickwinkel heraus. Quasi von hinten durch die Brust in die Ohren. Frevert selbst ist im Stadtteil Niendorf groß geworden, er besingt in dem Lied seine Jugend in den 80er Jahren – über allem schwingt die große Liebe zu Hamburg. Ein Song übers Erwachsenwerden, übers Erwachsensein und alte Freundschaft. Unsere persönliche Lieblingszeile: „Stell dich zu mir, erzähl breit und lang, wie’s dir in der Zwischenzeit ergang‘ / Hier ist genug Platz für krumme Gedanken.“

5. Kettcar - Landungsbrücken raus

In einer Liste der schönsten Hamburg-Songs dürfen natürlich Kettcar nicht fehlen. Die Indie-Pop-Helden um Bandkopf Marcus Wiebusch stellen seit 2001 unter Beweis, wie tiefsinnig, gut und gleichzeitig tanzbar deutschsprachige Musik sein kann. Wir haben uns für einen Kettcar-Klassiker entschieden, den Song „Landungsbrücken raus“. Eine rückblickende Bastelanleitung für alle, die nicht in Hamburg geboren wurden, sondern irgendwann hierher zogen, um sich ein neues Leben aufzubauen: „Als man ankam, wollte man werden / Die Geschichte schreiben, die Doofen soll’n sterben / Der Plan, als man damals nach Hamburg kam.“

6. Gisbert zu Knyphausen - Kräne

Gisbert zu Knyphausen, seines Zeichens Singer/Songwriter aus dem hessischen Rheingau, lebte nur wenige Jahre in Hamburg – die reichten allerdings aus, um sich musikalisch gebührend vor der Stadt zu verneigen. Aber ganz, ganz tief mit formvollendetem Knicks. 2010 erschien zu Knyphausens Album „Hurra! Hurra! So nicht.“ und darauf der Song „Kräne“, der die abendliche Stimmung am Elbstrand perfekt eingefangen hat. Traurig, Fernweh erzeugend, mit den Füßen im Sand und dem Blick auf den Kränen.

7. Phantastix & ELF - Das Herz von St. Pauli

Das Lied „Das Herz von St. Pauli“ wurde ursprünglich natürlich von Hans Albers gesungen, so viel Zeit muss sein. Wir haben uns an dieser Stelle allerdings für die Version von Phantastix & ELF entschieden – nicht zuletzt, weil die Jungs es rockiger, rotziger und tanzbarer interpretiert haben. Läuft bei jedem Heimspiel des FC St. Pauli und dürfte sogar HSV-Sympathisanten zum mitsingen animieren. Enthält einige zeitlos schöne Songzeilen wie die folgenden: „Das Herz von St. Pauli, das ruft mich zurück. / Denn dort an der Elbe, da wartet mein Glück. / Das Herz von St. Pauli, das ist meine Heimat, in Hamburg da bin ich zu Haus.“

8. Fettes Brot - Für immer immer

Schreibt man über die schönsten Songs der schönsten Stadt der Welt, dürfen selbstverständlich auch Fettes Brot nicht fehlen. Hamburgs Hip Hop-Dinosaurier (92er Baujahr) representen die Waterkant seit jeher, wo immer sie auftauchen. Du hättest an dieser Stelle wahrscheinlich mit dem Brote-Evergreen „Nordisch by Nature“ gerechnet, doch diese Wahl wäre uns zu einfach gewesen. Stattdessen möchten wir dir den Song „Für immer immer“ ans Herz legen. Melodisch angelehnt an das Original von Ingo Insterburg, erklären Boris, Björn und Martin darin allen Frauen weltweit ihre Liebe. Allein schon wegen folgender Textzeile gehört das Lied unserer Meinung nach in diese Liste: „Ich liebte ein Mädchen in der Hafencity, die ging nachts raus um bombte Graffiti.“

9. Element of Crime - Hamburg ’75

Der Song „Hamburg ’75“ ist gut vierzig Jahre alt und wurde bei seiner ersten Veröffentlichung durch das Duo Gottfried & Lonzo dem Dixieland-Stil zugeordnet, der weiland in der Hansestadt viele Anhänger hatte. 2010 nahmen sich Sven Regener und seine Band Element of Crime dem Lied an, hauchten ihm neues Leben ein veröffentlichten „Hamburg ‘75“ auf ihrem Album „Fremde Federn“. Eine Hymne über vergangene Zeiten, in denen Musik noch mit der Hand gemacht wurde und der Kiez noch der Kiez war. Auch wenn alles vergänglich ist, die Liebe zu Hamburg bleibt.

10.  Jan Fedder & Achim Reichel - An de Eck steiht ‘n Jung mit’n Tüddelband

Ein Hamburger Original ist das Lied „An de Eck steiht ‘n Jung mit’n Tüddelband“, das bereits 1911 unter dem Titel „En echt Hamborger Jung“ von den Gebrüdern Wolf getextet wurde. In den folgenden Jahrzeiten versuchten sich zahlreiche Künstler an verschiedensten Interpretationen, am bekanntesten dürfte wohl die von Heidi Kabel sein. Sehr viel rührender und feinfühliger ist allerdings die Version von Jan Fedder, die er 2004 in der „Großstadtrevier“-Folge „Feuertaufe“ zum Besten gab. Mit jeder Menge Korn und Bier wird der Weltschmerz runtergespült, die Begleitung auf der Gitarre kommt von Achim Reichel. Herrlich ehrlich.


11. Udo Lindenberg & Jan Delay - Reeperbahn

Für ein MTV Unplugged-Konzert auf Kampnagel im Jahr 2011 nahm sich Udo Lindenberg zur Freude seiner Fans noch einmal seiner größten Hits an und rückte diese teilweise komplett in neues musikalisches Licht. So auch den wunderbaren Song „Reeperbahn“, für den sich Udo Unterstützung von Jan Delay holte. So entstand eines der schönsten Lieder über Hamburg und gleichzeitig das Ende unserer Liste: Der große Mann mit Sonnenbrille und Hut besingt die sündigste Meile der Welt – kann es einen gebührenderen Abschluss geben? Wir finden nicht.

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